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Modellregion Ökolandbau - Wolfsgebiet

Pressemitteilung der GRÜNEN Fraktion
9.11.2021 Kreis Wesel. Im Januar 2019 wurden Teile des Kreises Wesel als Wolfsgebiet festgelegt. Dazu gehören die Flächen der Kommunen Schermbeck,Hünxe,Dinslaken,Voerde und der rechtsrheinische Teil von Wesel. Am 8.07.2021 teilte Frau Ministerin Heinen-Esser mit,dass die beiden Kreise Wesel und Kleve als Modellregion Ökolandbau ausgewählt wurden. Die Schermbecker Ratsfraktion stellt sich die Frage,wie sich die Gegebenheiten im Wolfsgebiet mit den Bedingungen des Ökologischen Landbaus,bei dem ja ein höchstmögliches Maß an Freilandhaltung von Tieren zu den unabdingbaren Standards gehört,vereinbaren lassen. Dem Bewerbungskonzept der Kreise Wesel und Kleve war dazu nichts zu entnehmen.Darum haben wir sowohl an die Ministerin als auch an den Landrat des Kreises Wesel eine entsprechende Anfrage gerichtet.

Sehr geehrter Herr Landrat Brohl,
am 8.07.2021 wurden die Kreise Wesel und Kleve auf Grund ihrer gemeinsamen Bewerbung vom Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz als eine der drei Modellregionen für Ökolandbau in NRW ausgewählt. Eine Entwicklung, die wir außerordentlich begrüßen, bedeutet sie doch sowohl mehr Tierwohl als auch mit der ökologischen extensiven Weidelandbewirschaftung einen Gewinn für die Artenvielfalt.

„Als starke Grünlandregion, mit jedoch zurückgehender Weidenutzung; bei gleichzeitiger Intensivierung der Nutzung von Wiesenflächen zur Futtergewinnung, sehen die beiden Kreise besonderen Handlungsbedarf. Der Schutz der niederrheinischen Kulturlandschaft soll durch die Umstellung der Tierhaltung und der damit verbundenen erhöhten Weidenutzung erreicht werden…“, steht im gemeinsamen Bewerbungskonzept der Kreise Wesel und Kleve.

„Im Jahr 2016 hielten 1900 Betriebe Nutztiere, so dass es sich bei der weitaus überwiegenden Zahl der Landwirte der beiden Kreise um Tierhalter handelt“, heißt es weiter. „Auch wenn in den vergangenen Jahren bereits einige Betriebe erfolgreich die Umstellung auf eine ökologische Bewirtschaftung angegangen sind, besteht am Niederrhein auch im Landes-und Bundesvergleich noch erheblicher Nachholbedarf. … Mit diesem Schwerpunkt ‚Biomilch und Weidewirtschaft‘ kann die Öko-Modellregion Niederrhein einen besonderen Modellcharakter erwerben.“ So steht es im vorgelegten Konzept.

Der Maßnahmenplan zur Zielerreichung beinhaltet unter Punkt 3) Maßnahmen für eine tierwohlorientierte Nutztierhaltung in allen tierhaltenden Betrieben u.a. „Ausweitung der Beweidung von extensiv genutztem Grünland, insbesondere in den Natura2000 und Naturschutzgebieten und weiterer Ausbau der Öko-Weidehaltung, insbesondere in den Mutterkuh- und Milchviehbetrieben,….“ sowie als weitere Zielsetzung „Stroh- und Freilandhaltung von Schweinen“ und „Weidehaltung von Rindern....“.
Im Bereich der Schafzucht soll „…die weitere Ansiedlung von Milchschaf- und Milchziegenbetrieben ...“ gefördert werden.

Im Januar 2019 wurden Teile des Kreises Wesel zum Wolfsgebiet ernannt. Zunächst war es nur eine Wölfin, die aber sehr schnell durch Risse von Schafen auf sich aufmerksam machte. Inzwischen hat sich die Wolfspopulation in den zum Wolfsgebiet gehörenden Kommunen Schermbeck, Hünxe, Dinslaken, Voerde, Wesel (rechtsrheinisch) und Hamminkeln vergrößert und durch zahlreiche Risse von Schafen, Damwild und auch Kleinpferden von sich reden gemacht. Viele Hobbyzüchter, insbesondere von Schafen, haben aufgegeben und ihre Tiere in andere Regionen abgegeben. Schafzüchter haben ihre Weiden mit hohen Zäunen versehen, die auch für Wildtiere nicht zu überwinden sind. Immer häufiger werden Weidezäune gänzlich von den Landwirten entfernt, um effektiver mähen zu können, weil die Tiere nicht mehr auf die Weide gelassen werden und die Fütterung durch gemähtes Weidegras erfolgt. Eine aufwendige, teure und unökologische Art der Viehfütterung. Zur Ertragssteigerung werden diese ursprünglich extensiv beweideten Flächen häufiger gedüngt, um mehrfach mähen zu können. Bodenbrüter und Niederwild haben auf diesen Flächen keine Chance. Aus der Sicht vieler Landwirte aber nachvollziehbar, denn sie fürchten nicht nur direkte Wolfsangriffe auf ihr Vieh, sondern auch Zaundurchbrüche, wenn die Herde in Panik gerät, weil ein Wolfsrudel um die Zäune streicht. Eine solche Viehherde hält kein Zaun auf und in dieser dichtbesiedelten Gegend sind die Tiere schnell auf einer stark befahrenen Straße und gefährden dort den Verkehr.
Das bedeutet aber eine Umkehr von der Weidehaltung hin zur Intensivierung der Wiesenflächen zur Futtergewinnung und ist damit konträr zum vorgelegten Bewerbungskonzept.
Die Förderung von Beweidung in den Natura2000 und Naturschutzgebieten ist im gesetzlichen Rahmen nicht möglich, da die erforderliche Höhe für einen wolfsabweisenden Zaun die genehmigungsfähige Höhe übertrifft.

Die Landwirte in beiden Kreisen sehen mit Besorgnis die weitere Entwicklung der Wolfspopulation, steht doch zu erwarten, dass sich auch in bisher noch nicht betroffenen Kommunen der beiden Kreise Wölfe ansiedeln werden. Vorfälle wie aktuell in der Altmark, wo Wölfe einer Mutterkuh tagsüber während der Geburt zwei neugeborene Kälber entrissen, machen schnell die Runde unter Landwirten und werden kaum dazu beitragen, den eigenen tierhaltenden Betrieb auf ökologische Bewirtschaftung umzustellen.
Für ökologisch wirtschaftende Landwirte ergibt sich eine noch größere Problematik, da diese nicht auf Futtergewinnung durch Mähen ausweichen können, sondern den entsprechenden Weidegang gewähren müssen, wenn sie nicht die Zertifizierung verlieren wollen. Die Arbeit vieler Jahre wäre dann vergebens.

Betrachtet man dann noch die Einschätzung der Ministerin hinsichtlich der Kosten für die Präventionsmaßnahmen bei der Pferdehaltung (7,5 Mio. € nur für Schermbeck) lässt sich erahnen, dass wolfsabwehrende Maßnahmen für Viehhalter ein Vielfaches an Kosten verursachen werden. In Niedersachsen sind die Kassen für dieses Jahr bereits leer.
Alle diese Nachrichten werden auch in Kreisen der Landwirte kursieren und zu einem Meinungsbild hinsichtlich einer Umstellung auf ökologische Tierhaltung beitragen.
Sehr geehrter Herr Landrat, als die Bewerbung für die Modellregion Ökolandbau erstellt wurde, war ihrem Haus bekannt, dass es sich in Teilen des Kreises Wesel um ein anerkanntes Wolfsgebiet handelt. Wir gehen davon aus, dass mit der Erstellung des Bewerbungskonzeptes auch Strategien entwickelt wurden, wie man die Anforderungen und Bedingungen an eine ökologische Nutztierhaltung und die Gegebenheiten in einem Wolfsgebiet mit einander vereinbart.
Da wir im Konzept dazu keine Aussage finden, bitten wir um eine Stellungnahme, wie Sie beabsichtigen die angestrebten Ziele zur Ausweitung der ökologischen Tierhaltung im Wolfsgebiet zu erreichen.
Ein gleichlautendes Schreiben haben wir auch an die Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft, Natur-und Verbraucherschutz, Frau Heinen-Esser gerichtet.

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