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Ein Martin Luther Bier zur Aufnahme in die Evangelische Kirche

Zu dritt aus der Kirche ausgetreten: “Es war kein Schnellschuss aus der Hüfte, der Schritt war wohl überlegt“

Von Gaby Eggert
4.2.2022 Bricht. Markus Sümpelmann (45J), Heinz-Bernd Töns (50J) und Thomas Cappell (36J) aus Bricht sind nicht nur direkte Nachbarn, sondern auch Freunde. Freunde die gern gemeinsam (Frei)Zeit miteinander verbringen. Mal ein Bierchen trinken und in der Herbst - und Winterzeit die Sauna besuchen. Und sie haben am 23.11. letzten Jahres gemeinsam vor dem Amtsgericht in Wesel ihren Austritt aus der katholischen Kirche erklärt. Noch am selben Nachmittag füllten sie ebenfalls gemeinsam, das Aufnahmeformular in die evangelische Kirche aus. Was den evangelischen Pfarrer Daniel Wiegmann, der gerademal fünf Wochen vorher seine Pfarre übernahm, und am besagten Tag auf dem Hof von Markus Sümpelmann das Formular persönlich entgegennahm, natürlich ordentlich strahlen ließ.
Die logische Schlussfolgerung wäre nun, dass die Missbrauchsskandale der Auslöser für den Kirchenübertritt gewesen wären. „Nein“, bekräftigen die drei, es waren Erfahrungen mit katholischen Geistlichen, die zu diesem Schritt führten. Und: “Es war kein Schnellschuss aus der Hüfte, der Schritt war wohl überlegt“.
Entstanden sei der Gedanke im Herbst 2020. Als man mal wieder gemeinsam in der Sauna saß, über Gott und die Welt plauderte, thematisch bei der katholischen Kirche hängen blieb und plötzlich merkte, dass man eigentlich schon längst hatte austreten wollen. Denn die Herren hatten nicht nur ihre eigenen negativen Erfahrungen, sondern erhielten im Gegenteil dazu, durch die evangelischen Ehepartner positive Eindrücke der Schwesterkirche. Erlebnisse, die ebenfalls mit den amtierenden evangelischen Pfarrern verknüpft waren, da sind sich die Männer einig.



Markus Sümpelmann stammt aus einer katholischen Familie, die Mutter war Mitglied im Kirchenvorstand seiner ehemaligen Heimatgemeinde, den diese aufgrund von gemeindlichen Querelen mit dem damaligen Pfarrer verließ. Seiner Ehefrau wäre vor Jahren im Gottesdienst die Kommunion verweigert worden, weil sie evangelisch ist. Und dass ein Pastor beim Begräbnis eines Freundes den Namen des Verstorbenen nicht aussprechen konnte, wäre für ihn ein nicht zu entschuldigender Fauxpas gewesen. Sümpelmann stellte vor einiger Zeit, nach weiteren negativen Erlebnissen fest: „Das ist nicht mehr meine Kirche“.
Das prägende Erlebnis von Thomas Cappell hatte mit einer Wette zu tun. Eine Wette dahingehend, dass sein Bruder ihm nicht zutraute, dass Thomas Cappell jeden Sonntagmorgen in die Kirche ging. Aber er ging. Jeden Sonntagmorgen saß er in Anzug und Krawatte in der Kirchenbank. Als dann aber der Pfarrer bei einer Predigt die Jugendlichen im Allgemeinen verunglimpfte, war die Sache mit dem sonntäglichen Kirchenbesuch für ihn vorbei und auch seine Sympathie für die katholische Kirche. Und auch er sympathisierte mit einem Kirchenübertritt, war doch schon sein Uropa Presbyteriumsmitglied in der evangelischen Kirche und auch sein Vater ist evangelisch. Seine Mutter ist katholisch.
Heinz-Bernd Töns erzählte, dass er als Kind und Jugendlicher sehr aktiv am Kirchenleben teilgenommen und auch Spaß daran hatte. Bis er eine eigene Meinung entwickelte und diese in der Kirchengemeinde und in seinen Gruppen kundtat und mitgestalten wollte. "Das war nicht gewünscht und ich bekam mit dem dortigen Pfarrer ordentlich Stress“, so Töns. Also blieb er schlussendlich fern.
Damals dann in der Sauna dann, wurde eine Whattsappgruppe „Kirchenaustritt“ gegründet, um gemeinsam die weiteren Schritte auf den Weg zu bringen, sich zu erkundigen was für den Kirchenübertritt alles getan werden müsse. Denn ein Übertritt sollte es sein, das war allen wohl klar. „Es ist wichtig einer christlichen Gemeinschaft anzugehören“, sagt Heinz-Bernd Töns. Auch für Markus Sümpelmann sei nicht zu diskutieren gewesen, ob er grundsätzlich einer, beziehungsweise der evangelischen Kirche angehören möchte. Was er sich wünscht: “Die Kirche muss offener und moderner werden“. Und auch für Thomas Cappell sei die Institution Kirche wichtig - ihm ist es wichtig in der christlichen Gemeinschaft zu leben.
Terminlich wurde der Austritt dann auf den 23.11.2021 gelegt. Offiziell in die Gemeinde eingeführt wurden die drei im Gottesdienst am 23. Januar. „Das war wohl aufregend“, befanden die Männer. Im Mittelpunkt zu stehen, das sei überhaupt nicht ihr Ding.
Freudig überrascht wurden sie dann von Pfarrer Daniel Wiegmann, der ihnen anstelle des sonst üblichen Buches eine Flasche Einbecker Bier überreichte. Anstelle eines Begrüßungsgeldes, habe dieser gescherzt, nachdem Markus Sümpelmann ihn im Vorfeld danach gefragt hatte. Und weil das einfach besser zu den Männern passe, habe der Pfarrer gesagt. Dazu muss man wissen, dass schon Martin Luther eine besondere Beziehung zu diesem Bier hatte. Er soll einmal gesagt haben: “Der beste Trank, den einer kennt, der wird Einbecker Bier genennt.“

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