Flutopfer im Ahrtal erfahren Hilfe aus Schermbeck

9.9.2021 Schermbeck (geg). Hochwasser ist den Menschen im Ahrtal nicht unbedingt unbekannt. Doch die 160l Wasser auf dem Quadratmeter, die dort innerhalb kurzer Zeit gefallen sind, haben kriegsähnliche Zustände verursacht. Zerstörte Häuser, weggerissene Brücken und Schlamm verursachten eine große Verzweiflung im Tal.

Gut sieben Wochen ist es nun her. Seitdem gehen im Dernau/Ahrtal die Uhren anders. Das größte Chaos ist zwar beseitigt, es gibt wieder provisorischen Strom und Wasser, aber viele Menschen haben alles verloren und stehen vor dem Nichts. Manche wissen auch nicht ob sie ihr Haus je wieder bewohnen werden. Mieter und Hausbesitzer hoffen, dass irgendwann die Normalität zurückkehrt, arbeiten unermüdlich daran, gönnen sich keine Pause, doch es bleibt noch viel zu tun. Neben der Trauer, der Hilflosigkeit und dem Frust freuen sich die „Ahrtaler*innen“ aber über die große Hilfsbereitschaft der Bürger, die mittlerweile zwar ein wenig nachgelassen hat, die aber immer noch da ist. Unermüdlich brechen die Helfer*innen auf, um vor Ort zu helfen.

Auch einige Schermbecker fühlen sich motiviert ins Ahrtal zu fahren um beim Aufräumen behilflich zu sein. So wie zum Beispiel Michael Matuszczak und Nico Palm. So wie die Arbeit es erlaubt, fahren sie runter. Der Treffpunkt für die Helfer ist in Rheinbach auf einem Parkplatz bei „Haribo“. Matuszczak schwärmt von der perfekten Organisation. Vom Parkplatzeinweiser, übers Sanitätszelt, der Möglichkeit sich nach dem Einsatz ein wenig zu waschen, der Verpflegung und die Möglichkeit am Ende noch kurz zusammen zu sitzen, wenn man das möchte, sei das perfekt durchgestylt. „Mittlerweile werden die Einsatzorte durchorganisiert und in den Computer eingegeben, so dass die Ehrenamtler bei der Ankunft wissen, wo sie etwas tun können“, berichtet der Schermbecker, der von der Organisation „Helfershuttle.de“ schwer beeindruckt sei, wie er erzählt. Eben auch weil die gesamte Organisation auf ehrenamtlichen Schultern ruht. Mit Bussen werden die Helfer in die Orte transportiert. „Das läuft super“, so Matuszczak.



Als er das erste Mal im Ahrtal war, habe er ganz nicht geglaubt was er dort sah und auch hörte. Die pure Zerstörung sei mit Worten nicht zu beschreiben. Mittlerweile sind viele Trümmer weggeräumt, doch die immense Zerstörung ist immernoch sichtbar, die Menschen traumatisiert. Doch Zeit um sich um ihre Psyche zu kümmern, haben diese nicht. Sie müssen ihren Ort wieder aufbauen. Aber: “Die Menschen wollen reden und die Zeit muss man sich einfach nehmen und zuhören,“ habe er festgestellt und erfahre immer wieder eine große Dankbarkeit der Menschen für die Hilfe. Gerührt sei er gewesen, als er von einer älteren Damen einen Holzengel erhalten habe und er weiß „Ich muss einfach wieder runter um zu helfen, ich kann nicht anders.“



Auch wir von Schermbeck-grenzenlos wollen helfen. Und zwar sammeln wir  –Andrea Stemmermann und Gaby Eggert- anlässlich des "Schermbeck Markt" mit einer „Hochwasserweinaktion“ Spenden für die Flutopfer in Dernau. Vier unterschiedliche Sorten Wein werden gegen eine Spende abgegeben. Der Stand steht neben der Volksbank vor der ehemaligen Pizzeria. Der Erlös, nach Abzug des regulären Weinpreises, kommt Familien in Dernau zugute die wirklich alles verloren haben