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Bossow-Haus ermöglicht 95-jährigem Patienten, seinen 96. Geburtstag wieder zu Hause zu feiern

Von Tom Marquas
13.7.2023 Weselerwald. Die Einrichtungsleiterin Chantal Graaf sagt: "Wir finden es ist an der Zeit auch mal positive Nachrichten über Alter und Pflege zu berichten"

Hier sind sie nun, die schönen Nachrichten:
Mittwochmittag im Café Lühlerheide: Ein älterer Herr im Rollstuhl sitzt vor Kopf eines langen Tisches, während er ein großes Stück Torte isst. Der 96-jährige Werner Gräfer aus Obrighoven ist nach zwei schweren Verletzungen in das „Lühlerheim“ gezogen, um sich auszukurieren. Dort hatte sich sein Zustand wieder deutlich verbessert, sodass er vor kurzem zurück in sein eigenes Heim ziehen konnte. Im Café hat er seine Geschichte erzählt.

Nach dem zweiten Weltkrieg begann Werner Gräfer eine Sonderausbildung und wurde mit nur 37 Jahren Direktor eines Bankinstitutes. Vier Jahre später zog er nach Obrighoven. Neben seiner beruflichen Laufbahn engagierte er sich an verschiedenen Stellen ehrenamtlich. Er war unter anderem von 1965 bis 1997 Schatzmeister des evangelischen Kinderheimes in Wesel, 20 Jahre lang saß Gräfer im Aufsichtsrat des evangelischen Krankenhauses in Wesel, war beim Kreissportbund Kassenprüfer und 1988 Gründungsmitglied des Golfclubs Weselerwald. Für seine vielen ehrenamtlichen Tätigkeiten wurde Werner Gräfer 1997 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
Zu seinem 50-jährigen Dienstjubiläum im Jahr 1991 entschied der damals 63-jährige, in den Ruhestand zu gehen. Im August desselben Jahres folgte seine erste größere Krankheitsgeschichte. Drei Bypässe mussten durchgeführt werden. Bis zu diesem Zeitpunkt sei er nie ernsthaft erkrankt. Nachdem seine Frau, mit der er zu Beginn eine „Wochenendehe“ geführt habe, zu ihm nach Wesel zog, begannen sie gemeinsam zu reisen. Seinen 95-jährigen Geburtstag im vergangenen Jahr feierte er mit seinen zehn Enkeln, einem Enkel seiner Frau und vielen weiteren Verwandten im Golfclub. Lange Zeit ging es ihm gut, er sei mit 95 noch „topfit“ gewesen, erzählt er. Auch eine Autofahrt nach Berlin wäre für ihn kein Problem gewesen.
Bei einem Besuch in einem Café stürzte Gräfer. Die Folge: ein Oberschenkelhalsbruch, der einen Aufenthalt im Krankenhaus notwendig machte. Nachdem er 13 Tage später entlassen wurde, stürzte er in seinem Zuhause nachts erneut und brach sich den anderen Oberschenkelhals. Kurz darauf trafen ihn zwei Lungenembolien. Der sonst so selbstständige und mobile Mann war plötzlich auf Hilfe im Alltag angewiesen.

Im September vergangenen Jahres zog der ehemalige Bänker in das Bossow Haus der evangelischen Stiftung Lühlerheim. Anfänglich ungewohnt und unbefriedigend, lebte er sich langsam ein. Mit Hilfe der Pflegefachkräfte Eva Paeßens, Jan Petersson und der Auszubildenden Finja Brüggemann habe er sich langsam wieder erholt. „Was ich dann auch noch lernen musste, war Geduld zu haben“, fügt Gräfer lachend hinzu. Aber: „Ohne das Seniorenhaus hätte er das nicht geschafft“, betont seine Tochter Sabine Bartelt.
Nachdem er sich an Weihnachten mehr oder weniger aufgegeben hätte und in ein tiefes Loch gefallen sei, habe er es gemeinsam mit dem Personal und den Übungen zweier Physiotherapeuten wieder zurück ins Leben geschafft. Die kontinuierlichen Fortschritte hätten ihn sehr motiviert, weiterzumachen und nicht aufzugeben. Die Betreuung im „ Bossow Haus“ in Kombination „mit seinem eisernen Willen“ hätten ihn wieder aufgerichtet, ergänzt die Einrichtungsleiterin Chantal Graaf. Auch eine Coronainfektion im Dezember letzten Jahres hätte ihn nicht aus der Bahn werfen können. Dank der guten Entwicklung war es Gräfer möglich, seinen 96-jährigen Geburtstag in seinem eigenen Zuhause feiern zu können und dort wieder einzuziehen. Eine Pflegekraft unterstützt ihn mittlerweile. „So: Jetzt will ich 100 werden“, setzt er sich als Ziel.
Bis zu seinem ersten Sturz war Werner Gräfer noch vollständig mobil. Mittlerweile ist er teilweise auf einen Rollstuhl angewiesen. Während seiner Zeit im „Lühlerheim“ war er der älteste Bewohner und sei gleichzeitig auch einer der fittesten gewesen, erzählt Chantal Graaf.
Werner Gräfer ist weiterhin gesellschaftlich aktiv und trifft sich regelmäßig mit Bekannten. Auch mit Margit Krieg, das ehemalige Kindermädchen seiner Kinder, ist er weiterhin in Kontakt. Sie kennen sich seit 1959 und sind über die Jahre gute Freunde geworden. Sie selbst ist seit mehr als zwölf Jahren als Vertrauensperson im Heimbeirat des Bossow Haus.
Obwohl Werner Gräfer nicht gerne in die Zukunft plane, wolle er 2024 eventuell eine Kreuzfahrt machen, entweder nach Madeira oder über die Donau. „Ich lebe für den Tag“, betont er.

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